Eva Ohlow

"Das Phantasievolle in der Mathematik geht weit über die Kunst hinaus."
Die Künstlerin Eva Ohlow wurde 1940 in Köln geboren. Von 1958 bis 1966 studierte sie an den Werkschulen in Köln und Wuppertal u.a. bei Prof. Schaffmeister. Von 1966 bis 1979 war sie Assistentin Kunst am Bau bei Prof. Hubert Berke in Köln. Im Jahre 1976 folgte ein Aufenthalt in der Villa Romana in Florenz. 1983 Studienreise nach Nord-West Indien. 1988 bis 1992 Studienreise nach Zentralafrika – Congo zum Thema „Fetischplätze, Pygmäen – Schutztätowierungen, Teilnahme am Symposium „Afro – European“ unter der Schirmherrschaft von Johannes Rau. 1997 Gabriele Münster Preis A.B. 1998 Studium der Lehmarchitektur in Mali und Burkina Faso, 2004 Gastdozentur parallel zur Skulpturenausstellung im Stadtpark der Stadt Wiesbaden im Rahmen des Wiesbadener Kunstsommers. 2011 Studienreise nach Toluca, Mexico. Eva Ohlow lebt und arbeitet in Köln
SCORING

71/90

22 P Ausbildung

27 P Arbeit

22 P Aussagekraft

Wann hast du als Künstlerin angefangen zu arbeiten?

Ich bin seit über 55 Jahren freischaffende Künstlerin.

Nebst der Kunst haben auch die Mathematik und die Wissenschaft einen wichtigen Stellenwert für dich?

Ja absolut. Anstatt Kunst hätte ich gerne auch Mathematik studiert. Ich finde, dass Mathematik eine Wissenschaft ist, die eine so phantasievolle Art hat, welche weit über die Kunst hinaus geht. Es begeistert mich, wie alles berechnet und dokumentiert werden kann. Somit ist das Einzige, was die Chance hat unsterblich zu sein, die Mathematik.

Was inspiriert dich?

Begegnungen mit Wissenschaftlern oder auch Sachbücher inspirieren mich. Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts empfehlen mir Bücher, mit denen ich in verschiedene Thematiken eintauchen und mir Wissen für meine Werke erarbeiten kann, welche ich wiederum in meine Arbeiten einfließen lasse.

Auch mein sehr lebendiges Elternhaus hat Spuren hinterlassen. Schon früh hatte ich Kontakt zu anderen Kulturen, anderen Lebensweisen und anderer Kunst. Die Kontakte, die sich da eröffnet haben, haben mich auch dazu bewegt, Reisen zu anderen Kulturen zu machen und andere Möglichkeiten zu sehen, die ich in meine Kunst habe einfließen lassen.

Welche Formen und Farben bevorzugst du?

Eigentlich verwende ich keine besonderen Formen oder Farben. Ich lasse etwas entstehen und verändere es auch. Manchmal zerstöre ich ein Werk auch wieder, um eine neue Art der Darstellung zu gewinnen.

Was empfindest du bei deiner Arbeit?

Meine Arbeit verschafft mir ein Gefühl der Freiheit und der Stärke.

Welche Werte sind dir wichtig?

Ich möchte einfach eine Qualität erreichen, die mir versichert, dass kein Werk mein Atelier verlässt, was ich nicht selber als richtig und gut empfinde.

Was für Ziele hast du?

Ich möchte in den nächsten Jahren noch viel verreisen. Und ich möchte gerne Astrophysiker kennenlernen, die mich in der Vorstellung dessen, was ich darstellen möchte, weiterhin unterstützen und mir einen Antrieb geben, ganz neu an meine Arbeit heranzugehen.

Wie verlief dein künstlerischer Werdegang?

Mein erster Kontakt war mein Vater, Professor Hubert Berke. 1961 habe ich dann in Köln meine klassische Ausbildung in Typografie und Grafik Design begonnen. Später habe ich mein Studium mit Kunst am Bau fortgesetzt. Bereits 1963 hatte ich meine erste Ausstellung in einer Galerie in Köln.

Gibt es denn Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Mathematik?

Die gibt es in der Tat im Irrationalen. Und dieses Irrationale trägt in meinen Augen zu einer Vollständigkeit einer Aussage bei.

Mit welchem Material und welcher Technik arbeitest du?

Ich benutze transparenten Rohkautschuk, den ich durch unterschiedliche Bearbeitung in Schichten übereinander lagere, durch die man aber immer bis in die unterste Schicht hindurchsehen kann. Auch Stahl verwende ich, den ich durch Schläge auf die Oberfläche so verändere, dass sich eine dreidimensionale Landschaft bildet. Die Dreidimensionalität, wie sie auch in der Mathematik berechnet werden kann, ist ein wichtiger Bestandteil meiner Kunst.

Weiterlesen

Wie gehst du bei deiner Arbeit vor?

Wie schon erwähnt erarbeite ich eine Thematik durch vorgängiges Lesen. Meine Arbeiten entwickeln sich auch über einen längeren Zeitraum bis ich vollständig zufrieden damit bin.

Ich habe das Glück, mehrere Räume im Atelier zu haben, so dass ich in der Lage bin, an mehreren Serien gleichzeitig zu arbeiten. Das ermöglicht mir den nötigen Abstand zu den Werken, so dass ich nach einiger Zeit oftmals auch ein Bild anders betrachten kann.

Was möchtest du mit deiner Kunst aussagen?

Mit meinem Bild “Erinnern an die Vergangenheit” möchte ich darstellen, dass es etwas gibt, auf das man zurückgeht, das aber auch eine Zukunft impliziert, die man verstehen möchte und die man aber vielleicht auch verändern muss.

Das, was die Wissenschaft uns heute in den Medien mitteilt, kommt natürlich auch in meiner Kunst vor. Ich halte es für sehr wichtig, dass man damit etwas ausdrückt als Teilnahme an der jetzigen Situation.

Über uns

In Kontakt bleiben

Melde dich für den Newsletter von smart-collectors an und erhalte Deinen exklusiven Einblick in unsere Neuheiten, exklusiven Content, Events & mehr!

Folge uns auf

© smart-collectors GmbH, 2024