Georg Barinov

"Meine Kunst erzählt eine Geschichte über den Osten auf westliche Art"
Georg Barinov wurde 1988 in Leningrad, in der ehemaligen Sowjetunion, geboren und emigrierte als Kind nach Deutschland. Der junge Künstler ist Vorstand des Stuttgarter Künstlerkollektivs „Plattform 11“ und stellt regelmäßig national und international aus. Barinov arbeitet unter dem Pseudonym „Гоша“ (Goscha), seinem russischen Kosenamen. Seine russischen Wurzeln spiegeln sich ebenso in seiner Kunst, wie seine westliche Prägung – so auch in seiner aktuellen Ausstellung „No country for young men“: die Kunstwerke zeigen eine Synthese zwischen russischer und westlicher Kultur, kombinieren Sujets der ehemaligen Sowjetunion mit solchen des westlichen Kapitalismus: da finden sich neben der Matroschka, Kosmonauten und Ikonen auch amerikanische Statussymbole wie die Comic-Helden Micky Maus, Donald Duck und Bambi. Barinovs Kunst ist gesellschaftskritisch und politisch, hinterfragt unsere Gewohnheiten und kritisiert subtil Überfluss und Konsumverhalten der Wegwerfgesellschaft. Auch der Ost-West-Konflikt ist immer wieder prägendes Thema seiner Kunst.
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6 P Ausbildung

22 P Arbeit

21 P Aussagekraft

Wann hast du angefangen, als Künstler zu arbeiten?

Kunst hat mich mein ganzes Leben umgeben. Meine Mutter hat lange Zeit als Bühnenbildnerin am Staatstheater Stuttgart gearbeitet, sodass ich seit meiner Kindheit viele Berührungspunkte mit der bildenden Kunst hatte. Mit richtig aufwändigen und großen Bildern habe ich während meines Medizinstudiums in Berlin begonnen. Dabei gab es keinen speziellen Auslöser… höchstens die Suche nach einem Ausgleich zum monotonen Lernen.

Warum hast du als Künstler angefangen zu arbeiten?

Ein wesentlicher Aspekt bzw. der Grund warum ich begonnen habe Kunst zu machen war der Versuch, die großen Widersprüche zwischen meinem Heimatland Russland und meiner heutigen Heimat Deutschland zu verarbeiten bzw. zu vereinen. Diese Thematik begleitet mich bereits mein ganzes Leben und besonders in der Kindheit war das etwas sehr Prägendes für mich.

Welche Techniken bevorzugst du?

Bei den Techniken bin ich insgesamt sehr offen, da es mir meistens nicht um die Art und Weise der Herstellung geht, sondern mehr um die eigentliche Idee des Werkes. Und wenn meine Idee durch eine Kreidezeichnung besser zum Ausdruck kommt als durch die Nutzung von Ölfarben, dann fällt mir da die Entscheidung sehr leicht. Ein Aspekt, der sich allerdings in vielen meiner Werke wiederfindet, ist der des "Upcyclings". Ich liebe es in meiner Kunst mit alten Gebrauchsgegenständen, Verpackungsmaterialien oder Wegwerfartikeln zu arbeiten. Sie stellen für mich die Überbleibsel unserer Zivilisation dar und erzählen dadurch für mich ganz besondere Geschichten. Zumal der oder die Betrachterin oft eher Zugang zu einem Werk finden kann, zum Beispiel weil der genutzte Wegwerfartikel vielleicht mal zum Lieblings-Schokoriegel der Person gehörte.

Wer und was inspiriert dich?

Inspiration finde ich meistens an sehr absurden Orten. Zum Beispiel finde ich Baustellen immer sehr spannend. Dabei interessieren mich weniger die Gebäude, sondern die Materialen, die achtlos von den Arbeitern in diese großen Container geworfen werden. Hier konnte ich mich schon oft mit spannenden Materialen ausrüsten. Ein anderer sehr inspirierender Ort ist der Schrottplatz. Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch meine Heimatstadt Sankt Petersburg, welche bei vielen meiner Arbeiten eine wichtige Inspirationsquelle war.

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