Nikola Dimitrov

"In meinen Bildern versuche ich, die Musik in einer Bildsprache sichtbar zu machen."
Der 1961 in Mettlach/Saar geborene Künstler Nikola Dimitrov studierte zunächst an der Musikhochschule des Saarlandes und erreichte 1988 die Konzertreife als Pianist. Parallel dazu beschäftigte er sich jedoch auch seit 1980 mit Malerei. Seine künstlerische Entwicklung steht daher stark im Spannungsfeld zwischen Musik und Malerei. Seit 2000 arbeitet er als freischaffender Maler. Nikola Dimitrov lebt und arbeitet in Heusweiler bei Saarbrücken und in Köln.
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15 P Ausbildung

22 P Arbeit

21 P Aussagekraft

Warum haben Sie als Künstler angefangen zu arbeiten?

Als Maler und Pianist interessiert mich das Wechselspiel zwischen Musik und Malerei. Ursprünglich habe ich Klavier an der Musikhochschule des Saarlandes studiert und jetzt versuche ich, Musik in einer Bildsprache sichtbar zu machen.

Gibt es etwas oder jemanden, der Sie beeinflusst?

Zu Beginn war das bestimmt die Musik bekannter Komponisten. Mittlerweile schwingen nicht nur diese Kompositionen in meinen Bildern wieder, sondern ich benutze auch meine eigene Musik. Ich spiele und improvisiere am Klavier zu meinen Bildern oder meine Bilder inspirieren und beeinflussen meine Musik.

Welche Techniken bevorzugen Sie?

Ich arbeite mit Strichreihungen. Diese verschiedenen Überlagerungen charakterisieren die Strukturen und Nuancen der Bilder. So entstehen unzählige Möglichkeiten von Strukturen, Mustern und Bildern. Das charakterisiert meine Bilder.

Wie beschreiben Sie ihre Musik?

`Minimal´ ist das Genre, an dem ich mich orientiere. Wenn man meine Bilder sieht merkt man auch, dass reduzierte Mittel darin zu sehen sind. Es sind immer wiederkehrende Motive, Töne und Klänge, die sich wiederholen, die aber immer wieder anders klingen.

Lässt Sich Ihre Musik durch die Bilder spüren?

Ja durchaus. Nehmen wir die Arbeit `Klangraum´: da war vorher keine Musik, sondern eher ein Empfinden von Musik, von Schwingungen, die mich veranlasst haben, das Bild so zu malen. Es handelt sich hier um die oben erwähnten Strichreihungen.

Strichreihungen entstehen, indem ich mit einem großen Pinsel Farbe auf die Leinwand setze. Dadurch fängt die Leinwand an zu schwingen. Mit meiner Hand berühre ich wie ein Schlagzeuger das Gewebe, um den Klang zu beruhigen - und das auch im übertragenen Sinne - ihn anzuhalten, damit weitere Klänge und Töne entstehen können.

Was ist Ihnen wichtig?

Malerei und Musik sind im Wechselspiel Inspirationen für das eine und für das andere. Ich hoffe, dass ich das so weiter entwickeln kann.

Wer und was inspiriert Sie?

Die Musik des Komponisten Gerhard Stäblers hat mich spontan zu einer neuen Art der Malerei gebracht. Und zwar sind durch sie Farblinien und Strukturraster entstanden, die ich heute noch weiterentwickle. Es handelt sich um Überlagerungen von vertikalen, diagonalen und horizontalen Strichreihungen.

Aber auch während Momenten des Innehaltens und Betrachtens meiner Arbeiten kann es zu einer Inspiration kommen und ich setzte mich ans Klavier und spiele.

Mit welchen Materialien arbeiten Sie und warum?

Ich male sehr gerne auf Papier und auf Leinwand, benutze selbsthergestellte Acrylfarbe, die ich aus Pigmenten und Binder herstelle.

Gibt es Farben und Formen, die Sie bevorzugen?

Es gibt zwei Farbwelten in meinen Arbeiten: das ist entweder schwarz/weiß/grau oder es bestimmt eine spezifische Farbe das Geschehen.

Meine schwarz-weißen Arbeiten leben von dem Kontrast schwarz, weiß, grau, hell und dunkel. In diesen Arbeiten ist das rhythmische Geschehen auf dem Hintergrund wichtig.

Die farbigen Arbeiten hingegen leben von Nuancen, von vielen Schichten und von Farbüberlagerung. Da kommen Emotionalität, Klang und Gestik zum Ausdruck.

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Besteht eine Verbindung zwischen Ihren Bildern und Ihrer Musik?

Der Prozess am Klavier und der Prozess auf der Leinwand oder auf dem Papier mit Pinsel ist immer unabhängig. Der Malprozess ist sehr konzentriert, er lässt sich nicht durch ein Klavierspiel unterbrechen. Wenn, dann ist es ganz spontan. Ich setze mich ans Klavier, lege meine Finger auf die Tasten und meine Finger spielen wie von alleine.

Während des Prozesses am Klavier bzw. während einer Improvisation entwickelt sich dann plötzlich ein Weg, der zu einem Höhepunkt kommt. Irgendwann wissen die Finger, der Kopf, mein Herz und meine Gefühle `jetzt ist auch Ende´.

Was möchten Sie in fünf Jahren erreichen?

Ich wünsche mir, dass es weiter geht und dass meine Ideen nicht aufhören, sich zu entwickeln. Ich möchte meine Ideen weiter umsetzen und hoffe, dass so weiterhin viele Variationen an Bildern entstehen können.

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