René Dantes
Wer und was inspiriert dich?
Ich befasse mich hauptsächlich mit dem Thema ‘Mensch’, die Darstellung des Menschen in seinem Wesen, in seinem Sein.
Ein Anatomieprofessor hat mir mal den Tipp gegeben und gesagt `Nimm doch mal Ton in die Hand!´ - Das war der Einstieg ins Dreidimensionale. Damit hat sich für mich eine Welt eröffnet, die mir bis heute unglaublich Spass macht. Das Thema war immer die Darstellung des Menschen. Zu Beginn noch sehr realistisch, danach mehr und mehr nach Picasso, der mal gesagt hat: `die Kunst liegt im Weglassen´. Das ist auch etwas, was mich heute noch beschäftigt.
Wie gehst du bei deiner Arbeit vor?
Ausgangspunkt jeder Arbeit ist eine Vielzahl von Skizzen, Zeichnungen und Modellen. Es geht darum, eine klare Vorstellung zu erarbeiten - von der Ausstrahlung, vom Wesenhaften der späteren Skulptur. Erst wenn ich ein ganz klares Bild vor meinem geistigen Auge habe mache ich mich an die eigentliche Arbeit.
Wenn ich mitten am Arbeiten bin befinde ich mich in einer eigenen Welt, wie in einem Tunnel oder unter einer Glocke. Da geht es nur darum, sich dem, was man vorher gedacht und sich vorgestellt hat, Stück für Stück anzunähern. Da gibt es auch wenig, was mich ablenken könnte.
Wie beschreibst du deine Kunst?
Hier zitiere ich nochmals Picasso `Die Kunst liegt im Weglassen´, das habe ich mir nicht nur zu Herzen genommen, sondern darin habe ich auch meinen Weg gesehen. Dinge wegzulassen heisst, ein Konzentrat zu schaffen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist eigentlich das Hauptbestreben: ein Wesenhaftes herauszuschälen und den Kern zu erspüren.
Ich bewege mich auf einem ganz kleinen Terrain, dort wo die Assoziation endet und die Abstraktion beginnt. Genau dieses Feld ist es, was mich - künstlerisch gesehen - am meisten interessiert.
Mit welchen Materialien arbeitest du und warum?
Ich habe, bildhauerisch gesehen, schon mit vielen Materialien gearbeitet. Angefangen habe ich mit Holz und Stein, danach kamen auch Bronze und Keramik dazu. Seit etwa 20 Jahren arbeite ich vornehmlich mit Metall. Mein Ausgangmaterial sind Metallplatten, welche den Vorteil haben, dass man fast alles aus ihnen machen kann. Mir kommt das bei meiner Arbeit zu Gute, denn mit Edelstahlplatten zu arbeiten zwing einen im Vorfeld schon dazu, abstrakt zu denken.
Gibt es Farben und Formen, die du bevorzugst?
Eine Form ist wie eine Formsprache, die Sprache eines Künstlers.
Meine zeichnet sich dadurch aus, dass sie von Kanten, Flächen und Linien lebt, die im Wechselspiel von Bewegtheit und Klarheit stehen. Diese Flächen leben einerseits von Ihrer Dualität und ihrer inneren Lebendigkeit, andererseits von einer puren Reduktion. Daran erkennt man meine Werke.
Möchtest du etwas mit deiner Kunst aussagen?
Mir persönlich ist es nicht so wichtig, wenn der Betrachter nicht genau das wiedererkennt, was mein Inspirationsquell war. Viel wichtiger ist das, was in ihm entsteht und auch, dass meine Objekte vielseitig interpretiert und wahrgenommen werden können. Es ist mir wichtig, eine Palette der vielschichtigen Betrachtungsweisen anzubieten.
Was ist Kunst?
Kunst ist eine Sprache jenseits der Worte. Es ist schwierig mit Worten zu erklären, was es ist, das mich täglich antreibt, Dinge entstehen zu lassen. Kunst ist für mich - ähnlich wie die Musik und die Liebe - eine Form, sich dem Geheimnis des Lebens zu nähern.
Keine weiteren Gebühren
Jedes vermietete Kunstwerk ist mit der Hiscox Kunstversicherung geschützt, ohne Zusatzkosten.